Akupunktur hilft – egal, wo die Nadeln sitzen

(Ärzte Zeitung vom 29.01.2009)

Drei Analysen sprechen für eine gute Wirksamkeit bei Schmerzen – jedoch auch mit Scheinakupunktur

MÜNCHEN (mut). Akupunktur wirkt gut bei Schmerzen – Daten von drei großen Meta-Analysen lassen daran kaum noch Zweifel. Allerdings ist es offenbar nicht von großer Bedeutung, an welcher Stelle die Therapeuten ihre Nadeln setzen.

Zu diesem Schluss kommen die Autoren der drei großen Cochrane-Analysen unabhängig voneinander. In einer soeben publizierten Analyse dänischer Forscher war Akupunktur bei Arthrose-Schmerzen, bei Rückenschmerzen oder Op-Schmerzen nicht effektiver als eine Scheinakupunktur – dabei werden Nadeln an andere Stellen als an die typischen Akupunkturpunkte gesetzt.

Auf einer 100-Punkte-Skala war echte Akupunktur im Schnitt nur etwa vier Punkte besser, was klinisch als nicht relevant gilt. Relevant war jedoch der Unterschied zwischen Patienten mit Akupunktur oder Scheinakupunktur und Patienten ohne Akupunktur: Hier betrug die Differenz etwa 15 bis 30 Punkte. Analysiert hatten die Forscher 13 Studien mit über 3000 Patienten.

Die beiden anderen Meta-Analysen deutscher Forscher hatten insgesamt 33 Studien zu Migräne und Spannungskopfschmerzen einbezogen. Eines der Ergebnisse: Sowohl Akupunktur als auch Scheinakupunktur können Migräne-Attacken und Spannungskopfschmerzen vorbeugen – teilweise sogar besser als eine Therapie mit Arzneien.